Home · Kontakt · Impressum
contents index previous up next
Next: 18.2.2 Namensauflösung mit /etc/hosts Up: 18.2 Clientseitige Namensauflösung Previous: 18.2 Clientseitige Namensauflösung

Unterabschnitte


18.2.1 Übersicht

Für die Namenslauflösung stehen mehrere Verfahren zur Verfügung, die nicht nur alleine sondern auch hintereinander ausgeführt werden können.

Die Datei /etc/hosts
Die wohl älteste und einfachste Methode ist die Aufzählung der Adressen und Namen in der Datei hosts.

NIS
Das auf RPC (Remote Procedure Calls) basierende NIS (Network Information System) stellt anderen Rechner die lokalen Informationen eines anderen Rechners zur Verfügung. Dies kann nicht nur die Namensauflösung sondern auch z. B. die Benutzerverwaltung sein.

DNS
Das heute am häufigsten verwendete System der Namensauflösung ist DNS. Die Clients befragen einfach einen DNS-Server, der die Namensliste vorhält oder, wenn er den jeweiligen Namen nicht identifizieren kann, einfach andere DNS-Server nach zugehörigen IP-Nummer des Namens fragt.

Die Namensauflösung muß von den Programmentwicklern nicht selbst geschrieben werden. Unter Linux steht in der Bibliothek libc ein sogenannter Resolver zur Verfügung, der diese Aufgabe übernimmt. Welche Namensauflösung von dem Resolver in welcher Reihenfolge benutzt werden soll, können Sie selbst in einer Konfigurationsdatei einstellen. Im Moment sind je nach eingesetzter Software zwei Dateien aktuell.


18.2.1.1 Resolverkonfiguration: /etc/host.conf

Das alte System bediente sich der Datei /etc/host.conf. Diese Datei wird auch heute noch benötigt, wenn Sie Programme benutzen, die auf den alten Versionen 4 und 5 der libc-Bibliothek basieren.

defiant:~ # cat /etc/host.conf
#
# /etc/host.conf - resolver configuration file
#
# The following option is only used by binaries linked against
# libc4 or libc5. This line should be in sync with the "hosts"
# option in /etc/nsswitch.conf.
#
order hosts, bind
#
# The following options are used by the resolver library:
#
multi on

Die Direktive order gibt die Reihenfolge der verwendeten Namensauflösungsverfahren an. Diese möglichen Werte könne sein bind für DNS, nis für NIS und hosts für die Datei /etc/hosts.

Wenn es mehrere Einträge für einen Host in /etc/hosts gibt, dann können Sie mit der Direktive multi entscheiden, ob alle gültigen Adressen (on) oder nur die erste gültige Adresse (off) zurückgeliefert werden sollen.

Weitere Informationen zu host.conf können Sie der Manual-Page host.conf(5) entnehmen.


18.2.1.2 Resolverkonfiguration: /etc/nsswitch.conf

Wenn Sie die GNU C Library 2.x (libc.so.6) für die Programme verwenden, dann erfolgt die Resolverkonfiguration über die Datei nsswitch.conf. In dieser Datei werden nicht nur die Namensauflösungsverfahren festgelegt, sondern auch für andere Konfigurationen die Quellen festgelegt. Ursprünglich lagen alle Konfigurationen in Dateiform vor. Durch den Einsatz von NIS und DNS konnten die Konfigurationen aber auch aus dem Netz bezogen werden. So können Sie z. B. auch die Benutzer und Gruppen übers Netz beziehen. Das Schema wird als Name Service Switch (NSS) bezeichnet.

defiant:~ # cat /etc/nsswitch.conf
# /etc/nsswitch.conf
#
# Legal entries are:
#
#       compat                  Use compatibility setup
#       nisplus                 Use NIS+ (NIS version 3)
#       nis                     Use NIS (NIS version 2), also called YP
#       dns                     Use DNS (Domain Name Service)
#       files                   Use the local files
#       db                      Use the /var/db databases
#       [NOTFOUND=return]       Stop searching if not found so far

passwd: compat
group:  compat

hosts:          files dns
networks:       files dns

services:       files
protocols:      files
rpc:            files
ethers:         files
netmasks:       files
netgroup:       files
publickey:      files

bootparams:     files
automount:      files nis
aliases:        files

Wichtig für die Namensauflösung sind die Direktiven hosts und networks. Mit der Angabe files werden die Dateien /etc/hosts und /etc/networks benutzt. Die Angabe dns bezeichnet natürlich eine Namensauflösung über DNS und die Angabe nis sorgt dafür, daß das Network Information System benutzt wird. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manual-Page nsswitch.conf(5).


contents index previous up next
Next: 18.2.2 Namensauflösung mit /etc/hosts Up: 18.2 Clientseitige Namensauflösung Previous: 18.2 Clientseitige Namensauflösung
  © 2004 by IT-Dozent Ole Vanhoefer · Zum Seitenanfang